Der große Hürtgenwald-Trail


Was kann es aufregenderes geben als zu Fuß den dunklen Hürtgenwald zu durchqueren? Ein entbehrungsreicher Marsch von seinen westlichsten Ausläufern in Roetgen bis zum Ortsschild von Düren im Nordosten. Unterwegs treffen wir auf eine Vielzahl von bemerkenswerten Orten, die ihr lautloses Dasein im Schatten des großen Waldes fristen.

Vom Vennbahnhof in Roetgen aus dem Ort raus und hinauf zur Dreilägerbachtalsperre. Wir gehen ein Stück gemeinsam mit dem Eifelsteig und durchqueren einen der östlichsten Ausläufer des Venngebietes, den Struffelt. Wie auch in anderen Teilen des Venns führen uns hier Holzstege durch die sparsame Vegetation von Pfeifengras, Besenheide und einzelnen Birken.

 

Schon bald geraten wir an das Ende des Hasselbachgrabens, der das ihm zugeführte Wasser in die Talsperre abgibt und später dem Kreis Aachen als Trinkwasser zur Verfügung stellt. Wir folgen dem murmelnden Graben, der in diesen Tagen nur wenig Wasser führt, durch dunkle Fichtenwälder, mannshohes Farndickicht und geschützte Naturwaldzellen. Viele Kilometer weiter, am Beginn des Grabens, wird das Wasser nur noch von torfigen Tümpeln und schmalen Rinnsalen gespeist.

Nachdem wir die Landstraße, die von Raffelsbrand nach Stolberg führt, überquert haben, geraten wir in das Quellgebiet der beiden Wehebäche. Wir suchen das Tal des weiter nördlichen gelegenen, des weißen Wehebachs und machen dabei auch auch Rast am Kartoffelbaum. Biberspuren im HürtgenwaldSowohl der rote als auch der weiße Wehebach, münden in die Wehetalsperre und beide beheimaten eine Vielzahl von Bibern. Jedenfalls darf man das annehmen bei der Vielzahl an aufgestauten Teichen und groß angelegten Burgen und Teichen. Eine regelrechte Biberstadt zeigt sich hier dem interessierten Beobachter.

 

Vor der Mündung in die Talsperre ist das Gelände wegen Trinkwasserschutz abgesperrt und wir gelangen über einen steilen Aufstieg aus dem Tal heraus und nähern uns der Staumauer von Westen. Die Trockenheit der letzten Wochen und Monate lassen sich am Wasserstand besonders gut ablesen.

 

Schwarzenbroich im HürtgenwaldNachdem wir Schevenhütte hinter uns gelassen haben, steigen wir ein letztes Mal an und gehen von hier an abwärts zum Haus Hardt, der letzten Siedlung vor dem Wald, von Düren aus. Unterwegs finden wir direkt am Wegesrand die Reste des Klosters Schwarzenbroich im Wald. Völlig überwuchert von Efeu und anderen krautigen Pflanzen modern die restlichen Mauern wie alte Gerippe vor sich hin und erinnern uns ohne Gedenktafel oder ähnliches an die Zeit vor der französischen Revolution.