Blützeit der Hungerkünstler


Wollgras im HochmoorDer Juni ist für viele Pflanzen die Zeit Blüte. So auch für diejenigen, die sich an den kargen Speisezettel einer Hochmoorgesellschaft gewöhnt haben. In den Gebieten beiderseits der Straße zwischen Monschau und Eupen finden wir eine ganze Reihe hochspezialisierter Pflanzen, die auf den ersten Blick kaum zu finden sind.

Neben dem kargen Baumbestand aus Birken, Ebereschen und Faulbäumen sehen wir, besonders an den feuchteren Stellen, die für Hochmoorgebiete so typischen Wollgräser. Gut erkennbar an den weißen, wolligen Knäulen, sind das hier vorkommende scheidige und das schmalblättrige Wollgras.

Preiselbeere im HochmoorIn großer Zahl finden wir auch die Heidelbeere an ihren nahezu immergrünen Zweigen und immer wieder auch Preiselbeeren und die mysteriöse Rauschbeere.  Ebenso auf trockeneren Gebieten, auch die klassischen Begleiter wie Besen- und Glockenheide. Wer Glück hat, findet die seltene Moosbeere oder die stark giftige Rosmarinheide, die ihren Namen der Ähnlichkeit mit dem schmackhaften und ungiftigen Küchenkraut zu verdanken hat.
Orchideen im Hochmoor

Auch eine Orchideenart, das gefleckte Knabenkraut,  kann der aufmerksame Beobachter hier finden. Bilder täuschen manchmal über die Größe dieser Pflanzen hinweg, ist doch ein Hochmoor ein äußerst lebensfeindliches und nährstoffarmes Gebiet, in dem man bei dem Wenigen an Nahrung,  keine großen Bewohnern erwarten darf. Eine wirkliche Attraktion stellt der rundblättrige Sonnentau dar.  Eine kleine Fleischfressende Pflanze, die aufgrund des im Hochmoor schwer verfügbaren Stickstoffs, ihre Ernährung mit Insekten aufstockt. Wer genau hinguckt, findet diese seltene kleine Pflanze in den Torfmoospolstern entlang der Stege.

Es ist niemals die Menge der Dinge – sondern die Tiefe der Betrachtung.

Wandern in dieser Gegend